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05.04.21 –
Ihnen wird es bei Ihren Spaziergängen sicherlich auch schon aufgefallen sein. Immer mehr Gärten präsentieren sich als Steinwüste, die angeblich so pflegeleicht sei. Was für ein Trugschluss. Staub, Blätter, Sand und Regen bilden eine vorzüglichen Grundlage für vermoderte Stellen und für vergrünte Oberflächen. Ab und zu finden sich auch kläglich verhungerte Kleintiere und Insekten darunter. Die jährliche Reinigung mit nervenden Laubblasern und Chemie gegen Grünalgen sind nur zwei markante Aspekte dabei.
Wäre es nicht schöner, die gleiche Arbeitskraft im Sinne einer Verbesserung unserer Umwelt aufzuwenden? Für unser Ortsklima
und den Naturschutz hat die Gestaltung von (Vor-)Gärten und eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. Grüne Vorgärten haben eine weniger starke Aufheizung von Flächen innerhalb des Gemeindegebiets zur Folge und sorgen durch die dort stattfindende Verdunstung für gesündere Wohnverhältnisse. Sie haben auch eine besondere Bedeutung für die Artenvielfalt
und stellen sicher, dass Insekten und Vögel Nahrung und Nistplätze leichter finden.
Viele exotische bzw. importierte Pflanzen oder Züchtungen haben aber leider keinen ökologischen
Wert, da sie gar keinen oder nur wenigen einheimischen Tieren als Futtermittel dienen. So blüht der Garten zwar in den schönsten Farben, doch die so wichtigen Insekten finden trotzdem keine Nahrung und verhungern wie in der oben beschriebenen Steinwüste. Wir müssen uns also daran orientieren, was z.B. für die Wildbienen und andere Insekten mit bestimmten Vorlieben als Nahrungsquelle dienen kann. Eigentlich ist es ganz einfach: ungefüllte Blüten sind gefüllten Blüten vorzuziehen, da z.B. Bienen und Schmetterlinge in gefüllte Blüten nicht eindringen können, und einheimische Pflanzen sind besser als Züchtungen oder Importe.
Wichtig ist natürlich auch, dass Insekten, Bienen und anderes Kleingetier das ganze Jahr über ausreichend Futter finden. Die Lösung: Um in Deutschland lebende Tiere also mit ausreichend Nahrung zu versorgen und ein ökologisches Gleichgewicht im (Vor-)Garten zu erreichen sind heimische Pflanzenarten immer die bessere Entscheidung. Unsere (Vor)-Gärten müssen wieder
eine Heimstätte für Tiere, Insekten und andere Kleinlebewesen werden. Wildbienen, Hummeln, Marienkäfer, Schmetterlinge, Meisen, Stare, Sperlinge, Frösche, Molche und Eidechsen sind nur eine kleine Auswahl der Tiere, die sich in einem Naturgarten besonders wohl fühlen.
Unsere Kinder und Enkelkinder werden es uns danken, denn insbesondere für sie ist es ein besonderer Spaß, immer neue Tiere und Pflanzen zu entdecken, die Natur zu erkunden und auf spielerische Art dazuzulernen. Rasenflächen, die alle 2 Tage vom Mäh-Roboter kurz gehalten werden und Steinwüsten sind nicht nur langweilig sondern schaden auch der Natur.
Münster hat als Klima-Kommune eine wichtige Vorbildfunktion.
Wir möchten daher zusammen mit Ihnen bereits heute schon für morgen handeln und unsere (Vor-)Gärten zu einem Ort der Artenvielfalt umgestalten. Bei den (Vor-)Gärten hört es aber nicht auf. Auch unsere Grünanlagen brauchen Unterstützung. Zukünftig möchten wir es den Menschen vor Ort ermöglichen, sich über eine Patenschaft ehrenamtlich zu engagieren und
kleinere gemeindeeigene Flächen zu übernehmen, um sie liebevoll zu gestalten und zu pflegen. Insbesondere in neuen Wohngebieten muss darüber hinaus schon von Vornherein klar sein, wie wichtig ein naturorientierter (Vor-)Garten für unser Klima ist. ALMA-Die Grünen werden daher eine entsprechende „Einfriedigungs- und Vorgartensatzung“ erarbeiten und diese in die
Gemeindevertretung einbringen. In vielen Städten und Gemeinden gibt es solch eine Satzung übrigens schon.
Wenn Sie weitere Informationen möchten oder uns sogar bei der Umsetzung unserer Vorschläge helfen möchten, sprechen Sie uns bitte an. Während der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie treffen wir uns regelmäßig im Internet. Vielleicht beim nächsten Mal ja mit Ihnen. Wir freuen uns darauf.
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