
28.10.25 –
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, Sehr geehrte Damen & Herren,
wer in Münster mit offenen Augen unterwegs ist, sieht das Problem täglich – das stimmt. Als wir vor wenigen Wochen gemeinsam mit vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern – und den Kolleginnen und Kollegen der FDP – an der Müllsammelaktion teilgenommen haben, wurde wieder sehr deutlich, wie viel achtlos weggeworfener Abfall sich in Wald und Flur sammelt.
Nun aber zum Antrag selbst: Inhaltlich finden sich hier viele richtige Punkte – verstärkte Kontrollen, Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen, Berichterstattung in den Ausschüssen. Neu ist das allerdings nicht. Die FDP hatte bereits im Mai einen nahezu identischen Antrag eingebracht – mit fast denselben Forderungen – und ihn später zurückgezogen.
Nun bringen Sie einen Antrag ein, der – freundlich formuliert – eher wie eine Kopie als wie ein neuer Impuls wirkt. Aber wenn Sie und die Kolleginnen und Kollegen der FDP das nicht stört, stört uns das auch nicht – uns geht es schließlich um die Sache.
Der ZAW hat uns schon im Frühjahr 2022 konkrete Maßnahmen vorgestellt, die im RIS abrufbar sind: Aufklärung über richtige Entsorgungswege, Umweltbildung ab Kindesalter, Müllsammelaktionen, Umweltpatenschaften, Wettbewerbe und Öffentlichkeitsarbeit bei besonders dreisten Vergehen.
All das sind Maßnahmen, die nicht nur reaktiv, sondern vor allem präventiv wirken – und genau das sollte unser Ziel sein. Laut ZAW sind diese Vorschläge auch drei Jahre später noch aktuell und wilder Müll ist weiterhin ein belastender Kostenfaktor und Dauerthema. Allerdings mit keinen neuen grundsätzlichen Erkenntnissen. Mit der Wiederbelebung des “Rat gegen Unrat” plant der ZAW noch in diesem Jahr einen neuen Vorstoß zum Thema wilden Müll. Es wäre also durchaus sinnvoll, die Ergebnisse dort abzuwarten und unsere Vertreter im ZAW informieren uns, sobald es hier etwas zu berichten gibt.
Um hier weiter ins Handeln zu kommen, könnte man zwischenzeitlich prüfen, wie die man die schon bestehenden Maßnahmen des ZAW auf Münster überträgt und prüft, wie man sie gemeinsam mit Schulen, Vereinen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern umsetzen kann. Eine Bürgerversammlung oder ein öffentlicher Infoabend zum Thema wäre aus unserer Sicht ebenfalls sinnvoll. Denn wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, zeigt sich: Neben der Müllvermeidung ist Aufklärung die effektivste Strategie gegen wilden Müll.
Und weil ich die Müllvermeidung gerade anspreche, erinnere ich gerne noch einmal an unseren Antrag, ein geeignetes Pfand- und Mehrwegsystem für Münster einzuführen. Vielleicht ist es gar nicht verkehrt, auch hier einmal zu prüfen, was sich seit 2021 getan hat – und was heute gemeinsam mit den Nachbarkommunen umsetzbar wäre.
Unser Fazit lautet also: Wir unterstützen gerne die Maßnahmen gegen wilden Müll. Es gibt bereits viele erprobte Vorschläge und gute Ansätze, die wir auch in Münster Schritt für Schritt - und durchaus auch schon jetzt parallel - aufgreifen und umsetzen können. Eine Abstimmung mit unseren Nachbarkommunen ist dabei selbstverständlich sinnvoll und hilfreich.
Da der ZAW ohnehin an einem neuen Konzept arbeitet und den „Rat gegen Unrat“ reaktivieren will, bietet es sich an, diese Entwicklungen zunächst abzuwarten und anschließend gemeinsam darauf aufzubauen. So können wir unsere eigenen Maßnahmen gezielt weiterentwickeln und dafür sorgen, dass Münster sauberer und umweltbewusster wird.
Vielen Dank.
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