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Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre

Redebeitrag: Gemeindevertretung vom 12.05.2025

13.05.25 –

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Damen & Herren,

stellen Sie sich einmal vor, Sie wären heute 16. Sie wohnen in Münster, gehen zur Schule oder machen eine Ausbildung, engagieren sich vielleicht im Verein, bei der Feuerwehr, in der Kirche oder jetzt sogar demnächst im neuen Jugendforum - und Sie interessieren sich für das, was in dieser Gemeinde passiert: Ob Radwege sicher sind, Busverbindungen funktionieren, was für den Klimaschutz getan wird, ob und welche Freizeitangebote es gibt.

Und dann stellen Sie fest: So richtig mitentscheiden dürfen Sie nicht. Nicht, weil es Ihnen an Interesse fehlt. Sondern nur, weil Sie noch nicht 18 sind.

Wir finden: Das ist nicht mehr zeitgemäß und das muss sich ändern!

Deshalb wollen wir heute ein Zeichen setzen und dem Landtag zeigen: Wir wollen, dass Jugendliche ab 16 Jahren bei Kommunalwahlen mit entscheiden dürfen!

Warum? Weil 16- & 17-Jährige ein wichtiger und großer Teil unserer kommunalen Gemeinschaft sind. Nicht umsonst haben wir in Münster beschlossen, ein Jugendforum einzurichten – ein Ort, an dem junge Menschen ihre Stimme erheben können.

Die Auftaktveranstaltung ist in Planung. Aber: Noch bevor das erste Treffen stattgefunden hat, stellen viele Jugendliche die berechtigte Frage:

„Wozu ein Jugendforum – wenn wir politisch gar nicht mitentscheiden dürfen?“

Das ist der Moment, in dem wir sagen müssen: Doch, ihr zählt. Wir trauen euch politische Reife zu. Wir nehmen eure Stimme ernst – nicht irgendwann, sondern jetzt.

Andere Bundesländer sind uns voraus – dort dürfen 16-Jährige längst bei Kommunalwahlen mitbestimmen. Warum nicht auch bei uns?

Wir sollten 16-Jährigen nicht absprechen, die nötige Reife für politische Entscheidungen zu haben – vor allem, wenn es um das direkte Lebensumfeld geht, in dem viele von ihnen aufwachsen, leben und vielleicht ihr ganzes Leben verbringen wollen.

Denn demokratische Beteiligung beginnt nicht erst mit dem Rentenbescheid – sie beginnt dort, wo Menschen sich für ihre Kommune interessieren und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Und seien wir ehrlich: Wenn wir Jugendlichen das Gefühl geben, dass ihre Meinung zählt, dann fördern wir nicht nur Vertrauen in die Demokratie – wir leben sie.

Dieser Antrag ist ein Bekenntnis: Zur nächsten Generation. Zur Demokratie.

Lassen Sie uns nicht kleingeistig über Altersgrenzen diskutieren, sondern mutig eine Tür öffnen – für eine generationengerechte Demokratie, die nicht irgendwann anfängt, sondern genau jetzt.

Senden wir also gemeinsam ein Signal an den Landtag: Münster vertraut seiner Jugend.

Vielen Dank.

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Wahlen

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